Behandlung: Intraokulare Kontaktlinse ICL
Ich habe mir lange überlegt, ob ich die Augen korrigieren lassen möchte, zumal ich kein (gesundheitliches) „Problem“ mit Brillen oder auch Kontaktlinsen hatte und ich die Augen als kritisches Organ betrachte. Zuerst hatte ich mich für eine Augenlaserkorrektur interessiert, dann aber erfahren, dass es auch die Möglichkeit einer Linsenimplantation gibt und diese Vorgehen ähnlich demjenigen beim grünen Star entsprach (und damit einige Erfahrung vorhanden ist) und zudem auch wieder rückgängig gemacht werden könnte, in dem die künstliche Linse einfach wieder entfernt wurde.
Am Luzerner Kantonsspital fand eine gute Aufklärung und auch Betreuung durch Herr Prof. Dr. med. Claude Kaufmann und dem Team der Augenklinik statt. Die Operation war kurz und praktisch schmerzlos (beim rechten Auge gar keine und beim linken ganz kurz bei der Durchführung einer der drei Schnitte).
Die Erholungszeit des Auges war kurz und am nächsten Tag konnte ich bereits beinahe 80% der bisherigen Sehleistung erreichen. Und ging auch bereits am zweiten Tag nach der Operation wieder zur Arbeit (Bürotätigkeit).
Bei beiden Augen sehe ich auch heute noch die sogenannten Halo’s, was mir aber von Herr Prof. Dr. med. Claude Kaufmann auch so mitgeteilt wurde. Im Vergleich zur Wahrnehmung direkt nach der Operation wurden diese Erscheinung aber deutlich geringer, was für mich ein klares Zeichen ist, dass sich das Gehirn an die geänderte Wahrnehmung angepasst hat. Beim rechten Auge habe ich nur diese „Erscheinung“.
Beim linken Auge dagegen habe ich, nebst den bereits beim rechten Auge erwähnten Halo’s, noch zum Teil Reflexionen bei hellem künstlichem Licht, z.B. wenn bei einem Film ein helles Licht im Vordergrund leuchtet vor eher dunklem Hintergrund oder euch bei der Einblendung eines hellen Untertitels vor wiederum dunklem Hintergrund. Aufgrund meiner Schilderung hat Herr Prof. Dr. med. Claude Kaufmann verschiedene Messungen vorgenommen, um festzustellen, ob die eingesetzte Linse nicht korrekt sitzt oder sonst etwas mit ihr nicht in Ordnung ist. Diese Untersuchung stellt fest, dass die Linse ganz ganz leicht schräg ist, die Auswirkung auf die Sehleistung aber extrem minim ist und ich mich deshalb entschied auf eine zusätzliche Korrektur zu verzichten. Als sonstige Alternative wäre nur die Entfernung der Linse in Frage gekommen und auf den neu gewonnenen Komfort wollte ich nicht verzichten, zumal ich keine Beeinträchtigung weder auf der Strasse noch vor dem PC oder sonst wo feststellen konnte und kann. Dieser Effekt hat sich nun auch im Laufe der Zeit abgeschwächt bzw. ich gehe davon aus, dass sich das Gehirn auf die geänderte Wahrnehmung eingestellt hat.
Die Erleichterung am morgen aufzustehen und ohne Brille gleich scharf zu sehen, meine Kinder im Hallen- bzw. Seebad ohne Angst eines Brillenverlustes zu 100% scharf zu sehen sind nur einige der Vorteile für ein sehen ohne Brille. Als aktives Mitglied beim Seerettungsdienst war ich schon einige Male froh, dass ich keine Brille mehr getragen habe, da ich Sie in einigen Situation bestimmt schon verloren hätte. Zudem geniesse ich die Freiheit auch einmal eine Sonnenbrille ohne Linsen (auf dem Auge) oder mit korrigierter Sonnenbrille zu tragen. Für die ICL Lösung spricht aus meiner Sicht auch, dass die Linse (falls es wirklich nicht passen sollte) wieder entfernt werden kann. Zwar mit einer weiteren Operation aber doch ohne grösseren Schaden, wo hingegen eine Laseroperation nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Insbesondere am Anfang hat ich das Gefühl von trockenen Augen und dies kommt auch heute (ca. 9 Monate nach der OP) ab und zu vor. Da ich aber beruflich viel vor dem PC-Bildschirm sitze, kann dies auch eine Folge davon sein...
Im Nachhinein, hätte ich diese Operation bereits früher machen sollen und mir ein brillenfreies Leben ermöglichen.