Behandlung: cTEN
Ich brauchte seit meiner Kindheit eine Brille. Zuletzt hatte ich eine Dioptrie von -5.25 und -5.5, sowie eine starke Hornhautverkrümmung, also ohne Brille nichts zu machen. Da mich die Brille immer störte, auch beim Sport, erst recht beim Windsurfen, versuchte ich es mit Linsen. Dies ging ein paar Jahre so einigermassen, bis ich die Linsen immer weniger vertrug. Also erkundigte ich mich nach anderen Möglichkeiten. Schnell war für mich klar, dass ich die berührungslose Laserbehandlung cTEN bevorzuge. Andere Methoden z.B. mit Hornhautschnitt waren mir nicht ganz geheuer, auch wenn man dort anscheinend das gewünschte Resultat zeitlich schneller erreicht. Lieber nahm ich mir mehr Zeit dafür. Natürlich hat man zuerst Angst, was aber unbegründet ist: Was passiert, wenn etwas schiefläuft, ist man danach sogar schlechter dran? Die Erfahrungsberichte hatten mich diesbezüglich etwas beruhigt.
Ich entschloss mich, mir beide Augen im 2009 gleichzeitig Lasern zu lassen. Ich nahm mir 10 Tage Ferien, was sich als gute und notwendige Entscheidung herausstellte.
Eines vorweg: die Behandlung an sich war noch das Wenigste am Ganzen, auch die 4 langen Tage danach mit nur geringen Schmerzen (eher Zwicken vermutlich von der Schutzlinse) und Aufenthalt im Dunkeln wegen dem Blenden, bis zur Entfernung der Schutzlinse, ging noch. Ich möchte da nichts vormachen, das Schwierigste war die lange Zeit danach mit all den Unsicherheiten, bis ich wirklich das gewünschte Ziel erreichte. Darauf war ich leider nicht richtig vorbereitet gewesen. Die Heilung verläuft ja individuell. Bei mir war es so, dass ich am gleichen Tag sofort nach der Operation besser als erwartet sehen konnte. Entsprechend verunsicherte es mich, dass dann ab dem Folgetag zuerst die Sicht immer schlechter wurde. Ich sah vernebelt, verschwommen, Lichtschimmer, 3fache Schriftzüge etc. 10 Tage nach der OP fing ich wieder mit meiner Arbeit im Büro an, was sich als sehr schwierig erwies, da mir das Lesen schwerfiel, v.a. das Arbeiten am PC war eine grosse Herausforderung, kaum möglich. Zum Glück war ich nicht grad an einer neuen Stelle, kannte alles sehr gut und konnte selbständig arbeiten, ansonsten wäre es kaum gegangen. Eine gratis Übergangsbrille, veranlasst durch das Laserzentrum, half da nicht wirklich.
Es setzte dann mit der Zeit aber doch eine langsame Verbesserung ein. Beide Augen entwickelten sich aber sehr unterschiedlich.
Das rechte Auge heilte schneller, war nach 4 Wochen einigermassen gut, erreichte aber erst nach ca. 4 Mt. eine Supersicht von 100% Schärfe, nach 8 Mt. sogar 120% Schärfe.
Beim linken Auge ging es viel länger, es gab sogar mal zwischendurch eine Verschlechterung, bis es dann wieder etwas besser wurde. Nach 9 Mt. entschlossen wir uns für ein Nachlasern, v.a. weil noch eine Hornhautverkrümmung geblieben war. Das Nachlasern und die Zeit danach war einiges einfacher als beim ersten Lasern. Einen Mt. später war die Sicht beim linken Auge etwas besser, erreichte 3 Mt. später einen deutlichen Fortschritt und nochmals 1 Mt. später, also 5 Mt. nach dem Nachlasern, das erwünschte gute Endresultat.
Bei meiner kürzlichen Kontrolle im Augenlaserzentrum, über 10 Jahre nach der OP, hat man festgestellt, dass die Sehleistung unverändert sehr gut geblieben ist und der Zustand meiner Augen bestens ist, keine Narbenbildung etc., was mir vor 5 Jahren bereits ein Augenarzt bei einer Routinekontrolle erstaunt bestätigte. Wenn ich es nicht erwähnt hätte, hätte er es nicht bemerkt.
Fazit: Auch wenn mein Bericht nach etwas "Mühsal" tönt (weil ich nichts beschönigen möchte) und mein gewünschtes Endresultat erst nach etwas mehr als 1 Jahr erreicht wurde, so habe ich meinen Entscheid nicht bereut, würde den Eingriff jederzeit wieder machen. Es war die beste Investition in meinem Leben, ein grosser Gewinn an Lebensqualität und dies dauerhaft!